Film Still aus - Verliebt und vorbestraft


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Trailer zum Film: Verliebt und vorbestraft © DEFA Stiftung

Verliebt und vorbestraft

DDR 1963
Regie: Erwin Stranka
mit: Doris Abeßer, Horst Jonischkan, Herbert Köfer, Erhard Köster, Günter Junghans,
93 Min.

Gesellschaftskritische DEFA-Filme vor dem und verbotene Filme nach dem 11. Plenum
Am 28.September anschließendes Filmgespräch mit Dr. Ralf Schenk. Einführung und Moderation: Paul Werner Wagner

Hannelore wird von der Bauakademie als Praktikantin in eine Brigade geschickt, die am Strausberger Platz in Berlin Häuser errichtet. Die raubeinige Gesellschaft mit dem hohen Bierkonsum ist nicht gerade entzückt davon - außer Hanne, dem das Mädchen gefällt. Als er sich am 1. Mai in alkoholisiertem Zustand prügelt und anschließend wegen Verdachts auf "Raubüberfall" verhaftet wird, ist es Hannelore, die die Kollegen aufrüttelt, etwas zu unternehmen.

Nach dem Mauerbau setzte im DEFA-Filmschaffen ein offenerer Umgang mit Problemen der Gegenwart ein. Die Kritik in den Filmen wertete die SED-Führung als Provokationen und sie reagierte. Auf dem 11. Plenum des ZK der SED des Jahres 1965 demonstrierte der Parteiapparat seine Macht als kunstrichterliche Instanz! Die Folgen waren fatal. Fast eine ganze Jahresproduktion von DEFA-Spielfilmen wurde verboten, die Filme wurden moralisch wie ästhetisch denunziert, einzelne Vertreter staatlicher Kulturpolitik wurden in kollektive Haftung genommen für die von der Partei unterstellten sozialismusfeindlichen und konterrevolutionären Tendenzen unter der Jugend der DDR. Rückblickend begründet sich mit dem Plenum der ideologische Anfang vom Ende der DDR.

Für diesen Film sind zur Zeit keine Vorführungen geplant.