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Trailer zum Film: Der verlorene Engel © DEFA Stiftung

Der verlorene Engel

DDR 1966
Regie: Ralf Kirsten
mit: Fred Düren, Erika Pelikowsky, Erik S. Klein, Agnes Kraus, Walter Lendrich, Heidemarie Wenzel,
60 Min.

Es geht um einen Tag im Leben Ernst Barlachs, den 24. August 1937; um einen Tag der Selbstverständigung, einen Tag kritischer Selbstanalyse. In der Nacht vorher raubten Unbekannte aus dem Dom zu Güstrow eine der ausdrucksstärksten Kunstschöpfungen Barlachs, den „Schwebenden Engel“, der seit jener Nacht verschwunden bleibt. „Wissen meine Figuren mehr als ich?“, fragt Barlach in einer Szene des Films. Man hatte ihn zum freiwilligen Austritt aus der Akademie der Künste gedrängt und selbst seine Ehrenmale für die Opfer des Weltkrieges beschlagnahmt oder vernichtet. Vereinsamt und isoliert steht dieser große Künstler vor dem Ende seiner Tage, ahnend, dass seine künstlerische Heimat links war. Der Barlach-Film wurde 1966 als einziger Film mit einem historischen Thema Opfer der Kahlschlag-Politik der SED nach dem 11. Plenum. Dem Regisseur warf man vor, einen existenzialistischen Film produziert zu haben. „Hier liegt eine filmkünstlerisch sehr interessante Arbeit vor. Dabei befasst sich der Film nicht mit umfänglichen biografischen Rekonstruktionen, auch liefert er nicht postum die psychologischen Entstehungsbeweise für des Meisters Schöpfungen. Vorgelegt wird eine Studie zur Biografie, die die Persönlichkeit Ernst Barlachs über einen im Wesentlichen authentisch belegbaren Monolog in Wechselwirkung zu seiner Kunst und zu seiner Umwelt erschließen will. Der Film bietet sich in beeindruckender Harmonie, betont stark das otionale, hat kaum Überflüssiges, ist am ehesten als straff gefasste Novelle charakterisiert.“ (Berliner Zeitung) Am 23.11. anschließendes Gespräch mit Dr. Andreas Kötzing. Filmeinführung und Moderation: Paul Werner Wagner
Die Filmreihe ist eine Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.

Für diesen Film sind zur Zeit keine Vorführungen geplant.