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Trailer zum Film: Tausendschönchen - Sedmikrásky (1966) © cinemalovers

Tausendschönchen - Sedmikrásky (1966)

CZ 1966
Regie: Věra Chytilová
76 Min.

Vera Chytilovas feministischer Nouvelle Vague-Klassiker Tausendschönchen von 1966 als neu restaurierte Wiederaufführung
„Věra Chytilovás vielleicht schönster und eigenwilligster Film handelt (oder gibt vor zu handeln) von zwei unzertrennlichen jungen Mädchen, die beide Marie heißen und eines Tages beschließen, angesichts der Pervertiertheit der Welt selbst ein ‹pervertiertes› Leben zu führen. Sie ersinnen zahlreiche Tricks, um die Gesellschaft hinters Licht zu führen; sie stiften Verwirrung in einem Nachtklub, düpieren reiche Spießbürger, stehlen Geld aus Schubladen. – Der Film ist ebenso vergnüglich wie tiefsinnig und vieldeutig, es war einer der radikalsten und modernsten Filme, die in der ČSSR entstanden“ (Ulrich Gregor)
„Wir bestehen nicht nur aus rationalen Elementen, die man zählen und messen kann. Um ein Beispiel zu nennen: Wenn man einem Menschen seine Stimme nimmt, indem man ihn in einem Film von einem anderen synchronisieren lässt, zerstört man diesen Menschen, denn man nimmt ihm etwas weg, das ihm ganz allein gehört, nicht nur etwas Äusserliches, sondern etwas Tiefgründiges, etwas Unersetzliches, Einzigartiges, sozusagen seine Seele.“ (Vera Chytilovà)
Věra Chytilová wurde am 2. Februar 1929 in Ostrava geboren. Nach einem abgebrochenen Architekturstudium in Brünn (1948-1949) arbeitete sie als technische Zeichnerin und Laborassistentin, bevor sie als Model tätig wurde. Die Welt des Films lernte sie durch ihren ersten Ehemann, den Fotografen Karel Ludwig, kennen, der sie in die Barrandov-Studios einführte. Bis 1957 arbeitete sie dort abwechselnd als Clapman, Scriptgirl und Regieassistentin und absolvierte so ein „learning by doing“ im Bereich Film. 1957-1962 studierte sie als eine der ersten Frauen Regie an der Prager Filmakademie FAMU. Mit Tausendschönchen (1966) gab sie defnitiv den für die Nouvelle Vague typischen Stil der Camera vérité auf und drehte ein experimentelles und aufmüpfiges Werk, das ihr weltweite Anerkennung einbrachte. 1992 wurde sie in Frankreich mit den Insignien eines Chevalier des arts et des lettres (Ritter der Künste und der Literatur) ausgezeichnet. Sie starb 2014.

The Czechoslovak feminist masterpiece 'Sedmikrásky' from 1966 in restored cinema version. The experimental movie, which was banned shortly after its release, shows how the girls Marie 1 and Marie 2 roam through a world full of rules and free of fun - to turn it upside down wherever they go. A collage of colours, style and pace and a provocative, anarchistic performance of womanhood.

Für diesen Film sind zur Zeit keine Vorführungen geplant.