Film Still aus - Stielke, Heinz, fünfzehn


Stielke, Heinz, fünfzehn

DDR 1987
Regie: Michael Kann
mit: Marc Lubosch, Jens Müller, Gert Gütschow, Berthold Schulze, Heide Kipp, Rolf Ludwig, Werner Dissel, Thomas Neumann, Dieter Mann,
99 Min.

Filmreihe Geschichtsbilder im DEFA-Film

Heinz Stielke, Gymnasiast und Rottenführer der Hitlerjugend, ist stolz auf den Vater, der den Heldentod starb. Doch das euphorische Gefühl des Fünfzehnjährigen findet ein jähes Ende. Stielke erfährt, dass er ein Halbjude ist. Er wird verjagt und verfolgt. Für den bedingungslosen Hitlerjungen von gestern beginnt ein wechselvoller Weg durch das kriegszerstörte Land. Bei einem Bombenangriff auf Berlin verliert er die Mutter, ein mitfühlender Kriminalbeamter lässt ihn nach Thüringen, er wird für eine Eliteschule geworben, Arbeitserziehungs- und Arbeitsdienstlager sind nächste Stationen. Damit einhergehend Zwang und Strafe, Zuckerbrot und Peitsche, Frauenerlebnis und Mädchenfreundschaft. Schließlich rettet er als Held wider Willen zum Tode verurteilte Bauern. Michael Kanns Film nimmt die Psychologie des Faschismus ins Blickfeld. Die Wirkung der Figur des Stielke kann Charaktere bilden helfen, die sich einmischen in die Kämpfe um Humanität und Toleranz. Von der offiziellen DDR-Kritik wurde der Film nicht positiv aufgenommen. Man warf ihm Abweichung von der antifaschistischen Tradition der DEFA vor.
Anschließendes Gespräch mit Michael Kann. Einführung und Moderation: Paul Werner Wagner.

Spielzeiten:

Februar

Mo 17.   18:00 Uhr

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