Film Still aus - Karla


Karla

DDR 1966
Regie: Herrmann Zschoche
mit: Jutta Hoffmann, Jürgen Hentsch, Hans Hardt-Hardtloff, Inge Keller, Rolf Hoppe, Herwart Grosse, Dieter Wien, Jörg Knochée, Fred Delmare,
123 Min.

Anschließendes Gespräch mit Filmkritiker und DEFA-Kenner Knut Elstermann.

Karla tritt voller Ideale ihre erste Stelle als Lehrerin an. Sie möchte die Schüler zu kritischen, selbstständig denkenden Menschen erziehen, wird aber sehr bald von Direktor Hirte in die Schranken des Lehrplanes und der Grundsätze sozialistischer Erziehungsziele verwiesen. Ein Schüler meint, den Direktor auf einem alten Foto in SA-Uniform erkannt zu haben und versucht ihn damit bloßzustellen. Auch Karla ist unsicher, muss aber klein beigeben, als sich herausstellt, dass das Foto von einer Laienspielgruppe des Jahres 1948 stammt. Ihre Beziehung zu dem „ausgestiegenen“ Journalisten Kaspar ist der Schulbehörde ein weiterer Dorn im Auge. Karla wird an eine andere Schule versetzt. Der bekannte Autor Ulrich Plenzdorf erzählt im Film eine authentische Geschichte, die 1964 in der Jugend-Kulturzeitschrift „FORUM“ abgedruckt war. "Karla“ ist einer der schönsten, menschlich berührendsten Verbotsfilme des 11. Plenums. Ihm wurde eine pessimistische und skeptizistische Grundhaltung vorgeworfen, verbunden mit einer teilweise falschen Geschichtsbetrachtung; die Hauptfigur kämpfe unablässig um Ehrlichkeit und Wahrheit und käme damit in Widerspruch zu den Vertretern der Staatsmacht, künstlicher Widerspruch zwischen Ideal und vollkommener Wirklichkeit.
Film-Gesprächs-Reihe in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.
Einführung und Moderation: Paul Werner Wagner

Für diesen Film sind zur Zeit keine Vorführungen geplant.