Ostatnia rodzina / The Last Family
PL 2016
Regie: Jan P. Matuszyński
mit: Andrzej Seweryn, Aleksandra Konieczna, Dawid Ogrodnik, Andrzej Chyra,
123 Min.
Polnische Filmreihe "Biografie im Film"
Funktioniert das kollektive Bild einer Familie als Biopic? Wie werden
heroische Lebensgeschichten filmisch erfasst? Kann ein psychologisches Porträt durch stilistische Reduktion erzählt werden? Worin besteht die Kunst, die Selbstinszenierung eines Dichters auf die Leinwand zu bringen?
Auf den ersten Blick ist der Film ein gewöhnliches Biopic. Wir begleiten den Maler Zdzisław Beksiński 28 Jahre lang durch sein wenig glamouröses Leben in einer Warschauer Plattenbauwohnung und lernen dabei einige seiner Bilder kennen. Aber irgendwann stellen wir fest, dass wir immer noch keine Ahnung haben, woher in dieser tristen Umgebung die düster-phantastischen Bildwelten kommen.
Denn der Filmtitel deutet es bereits an: Nicht Beksiński und seine Werke stehen im Mittelpunkt, sondern seine Familie, allen voran seine starke, zurückhaltende Ehefrau Zofia und sein psychisch labiler Sohn Tomasz (immer wieder grandios: Dawid Ogrodnik). Sie sind gemeinsam der wahre Hauptdarsteller, der uns in einem komplexen, psychologisch dichten Beziehungsgeflecht einige Jahrzehnte polnischer Lebensrealität vor und nach 1989 nachfühlen lässt.
Jan P. Matuszyński (geb. 1984) studierte Regie und Dokumentarfilm in Łódź und Warschau. Nach einigen Kurz- und Dokumentarfilmen drehte er sein Langspiel-Debüt „Ostatnia rodzina“, das u.a. auf Filmfestivals in Locarno, Denver, Cottbus und Gdynia ausgezeichnet wurde.
Anschließende Diskussion mit Sabrina Mögelin (Halle) & Alexander Pehlemann (Leipzig), Einführung & Moderation: Marta Bartkowska (Halle)
Kooperation mit dem Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien
Für diesen Film sind zur Zeit keine Vorführungen geplant.